20. Nov 2020
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Dominik Ricker
Stuhlbau 3: Tischlerarbeiten in der Küche - Rückenlehne biegen
Viele Projekte haben meist eine größere Schwierigkeit, die wie ein
Damoklesschwert über einem Schweben kann. Wenn die Möglichkeit besteht,
dieses bereits zu Beginn von sich zu nehmen, sollte man es unbedingt tun
;)
Wie im vorherigen Blog angekündigt, habe ich bereits einen ausführlichen Artikel zum Thema Dampfbiegen in den HolzWerken-Ausgaben 86 und 87 verfasst.
In das PP-Rohr mit 100mm Durchmesser passt die Rückenlehne leider nicht
herein. Daher improvisiere ich heute mal noch etwas mehr als sonst.
So sieht das in HolzWerken 86 aus - heute wird es aber etwas anders gehen müssen.
Doch der Reihe nach: Eigentlich eignet sich zum Dampfbiegen vor allem
luftgetrocknetes Holz. Die Bezugsquellen dafür sind meist nicht
sonderlich zahlreich, daher wird kammergetrocknetes Holz verwendet. Um
für etwas mehr Flexibilität zu sorgen, wird das Holz 24-Stunden
gewässert. Vorher wurde es abgerichtet und mit leichtem Übermaß
formatiert. Stehende Jahrringe und gerade Faserverlauf sind von großem
Vorteil!
Da kein wasserdichtes Gefäß in der passenden Größe zur Verfügung steht,
kommt einfach Wasser in die Plastiktüte. Nicht schön, aber
zweckerfüllend.
In der Zwischenzeit wird
die Schablone hergestellt. Da das Holz sich nach dem Erkalten etwas
zurückstellt, wird der Radius bewusst etwas kleiner gewählt.Dieser
Punkt mag verwirrend erscheinen, gemeint ist: Das Holz wird in eine
größere Biegung gepresst, als es letztlich haben soll.
Das Gegenstück ergibt sich aus dem Abschnitt. Strenggenommen, müsste der
Radius beim Abschnitt eigentlich kleiner sein, aber bei einer
Materialstärke der Rückenlehne von 13mm kann das vernachlässigt werden.
Der Ofen steht auf etwas über 130°C, Umluft. Auf dem Backblech befindet
sich Wasser, damit das Holz nicht zuviel an Feuchtigkeit verliert.
Zwingen mit großem Heft ermöglichen meist den besten Pressdruck. So
festgezwungen sollte das Holz im besten Fall 3-4 Tage liegen bleiben.
In der nächsten Folge beginnen wir dann mit dem Bau vom Gestell.
Bücher
Das Holzbau-Buch
"Das Holzbau-Buch" ist ein Standardwerk, das bis heute nichts von seinem Wert eingebüßt hat. Neben der didaktisch hervorragenden textlichen Darstellung sind besonders die detailreichen, präzisen Zeichnungen wertvoll. Die Tätigkeiten des Zimmermanns und des Bautischlers werden umfassend beschrieben, wobei ein Schwergewicht bei den Holzverbindungen, Wand- und Dachkonstruktionen und der formalen Ausbildung von Innenausbauten liegt. Unentbehrlich für jeden Praktiker, der sich mit Holzbauten befaßt.
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