03. Jun 2013 // Tischlern
Möbelbau: Das Auge misst mit!
Perfektion ist etwas Wunderbares! Aber wird Perfektion angestrebt und dann nicht erreicht, fällt das besonders ins Auge. Ein gutes Beispiel sind auf Gehrung einschlagende Türen. Sie sehen wunderbar elegant aus, wenn alles passt. Sobald beim Bau aber nur ein halber Millimeter Ungleichheit zwischen Korpus und Tür auftritt, ist der gute Eindruck für alle Zeiten hinüber.

Das menschliche Auge erkennt da gnadenlos jede Schwachstelle. Die eigenen Grenzen und die Beschränkungen des Maschinenparks und der Werkzeuge kennen: Das ist eine erleichternde Maxime schon beim Entwerfen der Möbel. Entspannter fährt zum Beispiel auch, wer auf bündig zur Korpuskante einschlagende Türen verzichtet. Oder auf Schubkästen, die genau auf den Zehntelmillimeter so weit eingeschoben werden sollen, dass der umgebende Rahmen und ihre Front genau eine Fläche ergeben. Ein kleiner, vorab eingeplanter Rücksprung (Schattenfalz) um einige Millimeter tut da Wunder: Nun fällt es dem Auge nicht mehr auf, wenn der eine Schubkasten einen halben Millimeter weiter vorne sitzt als der direkte Nachbar. Außerdem kann die so gegliederte Möbelfront sogar deutlich attraktiver wirken! Noch kritischer als das Auge sind übrigens die Fingerkuppen: Sie erspüren Unebenheiten und Sprünge auch bei einer Ungleichheit von wenigen Hundertstelmillimetern.

Einzelheft Zeitschrift
HolzWerken 92 März/April 2021
Löcher und Kreise fräsen exakt nach Wunsch: Mit der Vorrichtung aus Heft 92 und einer Oberfräse sparen Sie sich künftig Bohrer mit Spezial-Durchmesser. Wie die Hoffmann-Schwalbe ohne Spezialwerkzeug funktioniert, zeigt Roland Heilmann im Detail. Bauen Sie eine schöne Schubladen-Kommode mit Stollenkonstruktion. Oder drechseln Sie ein stilvolles Rasierset. Außerdem im Heft: - Projekt Schlüsselkasten - Spezial: Einblicke in den Brillenbau - Holzwerker des Jahres baut feine Möbel und elegante Boote - Fest in allen Lagen: Wie PUR-Kleber arbeiten - Einfacher MFT mit Absaugfunktion
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