Stapelleisten aus dem gleichen Holz wie die gelagerte Sorte schützten vor Verfärbungen. Sie müssen exakt übereinander liegen, sonst können sich die Bohlen verziehen.
18. Dez 2012 // Werkstatt
Holz lagern mit Bedacht: Hoch stapeln will gelernt sein
Gewicht und Zeit machen gestapeltem Holz zu schaffen, wenn die Lagerung nicht richtig angegangen wurde. Bretter und Bohlen müssen luftig liegen, vor allem wenn sie noch sehr feucht sind. Sonst haben Schimmel und Stockflecken leichtes Spiel.

Den nötigen Zwischenraum schaffen mindestens einen (bei feuchtem Holz: drei) Zentimeter dicke Stapelleisten. Durch die unterschiedlichen Inhaltstoffe in den verschiedenen Hölzern kann es allerdings zu unerwünschten Verfärbungen – Lagerstreifen genannt – kommen, die tief bis in Brett oder Bohle reichen. Wer einmal einen Stapel Buche mit Eiche-Leisten eingefärbt hat, kann ein Lied davon singen. Abhilfe schaffen hier idealerweise Streifen aus Kunststoff, die sich chemisch neutral verhalten. Um das Problem mit Bordmitteln zu begegnen, fertigen Sie sich Stapelleisten aus dem Holz, das eingelagert werden soll. Doch auch die Position der Abstandshalter ist wichtig. Sie sollten Schicht für Schicht jeweils exakt übereinander zu liegen kommen. Ist das nicht der Fall, leiden vor allem die unteren Bretter unter der ungleich verteilten Masse des Stapels darüber: Sie verziehen sich. Bei großen Stapeln mit mehreren Brettern nebeneinander bietet es sich an, die Stapelleisten durchgehen zu lassen; das erhöht die Stabilität. Der Abstand der Leisten untereinander hängt von der Dicke der Bretter ab: Faustregel: Je dünner, desto enger sollten die Leisten liegen.

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Werkstatt-Kurs Möbelbau: Vitrine
Dieser erste Band der neuen Reihe Werkstatt-Kurs zeigt, wie Sie ein Korpusmöbel in den verschiedensten Varianten herstellen. Türen, Schubkästen, Kranz, Deckel, Füße - Guido Henn zeigt die riesige Bandbreite an Wahlmöglichkeiten. Beim Bau seiner feinen Vitrine wählt er schließlich eine Variante aus und zeigt die Herstellung in allen Details. Per Video hat Guido Henn den Bau dieser Vitrine für Sie dokumentiert. Rund zwei Stunden Film auf DVD zeigen alle Bauabschnitte und die Maschinen in Aktion. Zusätzlich zum Video enthält das Paket „Werkstatt-Kurs Möbelbau“ auch die sechsteilige Serie aus HolzWerken in Buchform und einen riesigen Bauplan (nahezu DIN A2-Größe) mit allen Zeichnungen auf einen Blick.
Aus dem Inhalt:
- Teil 1: Korpusbau
- Teil 2: Korpusbau (Fortsetzung)
- Teil 3: Türenbau
- Teil 4: Türenbau (Fortsetzung)
- Teil 5: Schubkastenbau
- Teil 6: Fuß, Sockel, Deckel, Kranz und Oberfläche
1 Kommentare
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Unbekannter Nutzer
17. Feb 2018
Wir hatten in unserem Lehrbetrieb immer Stapelleisten aus Fichte. Vorteil: billig, überall verfügbar und nur geringste Mengen an Gerbsäure oder andere schädliche Holzinhaltsstoffe. Das Hobelwerk Huber in Perwang (Österreich, leider abgebrannt) stellte Stapelleisten aus Esche mit großen V-Fugen (ca. 30 Grad schräg) auf Ober-und Unterseite her. Dadurch hatte man nur einen punktuellen Kontakt zwischen der Leiste und der Bohle und somit keine Staunässe. Diese ist gerade bei gerbsäurehaltigen Hölzern ein Problem, da die Säure durch Regen ausgewaschen wird und sich unter der Stapelleiste ansammeln kann. Wenn dann geräuchert wird (Ammoniak NH3) reagiert dieser Bereich heftiger und wird bei gleicher Einwirkdauer des Ammoniaks dunkler. Alte Tischler/Schreiner setzen manchmal einer Wasserbeize einen Schuss Ammoniak zu um die Beize länger lagerfähig zu machen und einen kräftigeren Farbton zu erhalten. Auch da kommt es dann zu unerwünschten Farbschattierungen im Bereich der Stapelhölzer. Mit freundlichem Gruß Martin Hofer